Bibliotheksforum Bayern – 03/2015 - page 78

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kurz notiert
FOTO: NORBERT CLEMENT
Würzburg
Universitätsbibliothek
„BibScout“: Hilfe direkt
vor Ort und auf Augenhöhe.
Eine Testphase
Ein Buch am Regal finden, den Mul-
tifunktionskopierer und das zugehörige
Drucksystem meistern: Dabei stoßen
besonders studentische Erstnutzerin-
nen und Erstnutzer der UB Würzburg
trotz zahlreicher Informationen und
Leitsysteme immer wieder auf Schwie-
rigkeiten. Seit Oktober 2014 bis zum
Dezember 2015 bietet die Zentralbib-
liothek deshalb testweise den Dienst
„BibScout“ an.
BibScouts sind studentische Hilfskräf-
te, die Hilfesuchende beim Scannen,
Drucken, Kopieren und Finden von Bü-
chern unterstützen – direkt an den Ge-
räten bzw. in den Lesesälen. Schnell und
leicht sind sie an ihren auffälligen blau-
en BibScout-Westen zu erkennen. Sie
fangen vor allem Fragen und Probleme
beim Kopieren und Drucken ab, die in
der Regel eine umfänglichere individu-
elle Beratungszeit benötigen, kümmern
sich gezielt um das reibungslose Funk-
tionieren der Geräte, indem sie z. B.
Kopierstaus beheben und Papier nach-
legen, und entlasten so das bibliothe-
karische Fachpersonal. Die BibScouts
sind räumlich flexibel einsetzbar und
sprechen Studierende aktiv an, wenn
sie erkennen, dass sich eine Problemsi-
tuation ergibt. Andererseits besitzen die
Studierenden gegenüber den BibScouts
eine niedrigere Hemmschwelle und ge-
hen unkompliziert auf diese zu.
Die ersten Monate zeigen, dass die-
ses Angebot – besonders am Semes-
teranfang – sehr gut angenommen wird.
Im Oktober 2014 waren die BibScouts
184 Stunden im Einsatz und halfen in
1.036 Fällen. Ab der vierten Woche
nach Semesteranfang wurden die Ein-
satzzeiten der BibScouts stark reduziert
und im Verhältnis zu den eingesetzten
Stunden auch deutlich weniger in An-
spruch genommen. In den Semester-
ferien werden keine BibScouts einge-
setzt. Es zeichnet sich bereits ab, dass
diese Maßnahme die Zufriedenheit der
Studierenden mit ihrer Bibliothek stei-
gert und die UB somit eine noch bes-
sere Anbindung dieser Benutzergruppe
erreicht.
Von links: Beate Streitwieser, Renate Pemler, Regine Seitzinger (alle Team);
Ralph Deifel (Leiter Landesfachstelle), Ulrike Göpfert (Bibliotheksleitung),
Irmgard Schreiber (dienstälteste Leserin), Markus Loth (1. Bgm.), Sandra Knittel,
Anita Stirnadel (beide Team)
Weilheim
Jubiläum – 25 Jahre im denkmalgeschützten
alten Brauereistall
F
ür die Stadtbücherei im oberbayerischen Weilheim gab es Grund
zum Feiern: seit nunmehr 25 Jahren ist die Bücherei im denkmalge-
schützten alten Brauereistall der Brauerei Bräuwastl am Unteren Gra-
ben untergebracht.
Vorher hatte es schon einige Umzüge gegeben, wusste Erster Bür-
germeister Markus Loth anlässlich einer Feierstunde zum Jubiläum zu
berichten. Bereits 1860 habe es in einem Nebenzimmer des Gasthauses
einen Leseverein gegeben, 1919 entstand dann die erste „Volksbüche-
rei“, betreut vom Katholischen Frauenbund. Nach dem Krieg wurde die
„Weilheimer Volksbücherei“ im Jahr 1947 im Dachgeschoss des Rathau-
ses wieder eröffnet, um 1964 in der kleinen Gewerbehalle an der Alpen-
straße ein nächstes Domizil zu finden. Schließlich erfolgte der Umzug in
die eigens errichteten Räume am Unteren Graben 1990, der Bestand
wuchs von 9.000 auf heute 39.000 Bücher und andere Medien.
Ralph Deifel, Leiter der Landesfachstelle für das öffentliche Biblio-
thekswesen, würdigte in seinem Grußwort die Rolle der Bibliotheken
für eine zukunftsfähige Wissensgesellschaft und als öffentliche Orte der
nichtkommerziellen Begegnung. Der Bedarf an kompetenter und neut-
raler Beratung, die hier angeboten wird, steige gerade auch im Zeitalter
der Digitalisierung, so Deifel. Die langjährige Leiterin der Bücherei, Ulrike
Göpfert, bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und
den Kooperationspartnern, verbunden mit einem dicken Lob für ihr en-
gagiertes Team.
Stellvertretend für alleWeilheimer Bibliotheksbesucher wurde die „dienst-
älteste“ Leserin, Irmgard Schreiber, gewürdigt. Seit 1947 nutzt sie – mit
einigen Jahren Unterbrechung wegen Wohnortwechsels – die Angebote
der Stadtbücherei. Zum Ausklang des festlichen Abends unternahm die
Münchner Erzählkünstlerin Katharina Ritter mit ihren Gästen eine phantas-
tische Reise mit alten und neuen „Glück-Wunsch-Geschichten“.
Bibliotheksforum
Bayern 09 (2015)
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